Drei Wochen wandern in Island

Drei Wochen Island – einer dieser Träume, die unbedingt erfüllt werden wollten. Eine ausgiebige Trekking-Tour hatten wir eigentlich ausgeplant, weil Luisa nach wie vor mit den Folgen eines gebrochenen Fußes im Januar zu kämpfen hatte. So hatten wir uns vorgenommen, ein bisschen herumzutingeln und kleinere Tageswanderungen zu unternehmen, da wir uns nicht sicher waren, ob unter den Umständen eine u. U. nicht ganz einfache Trekkingtour über 5 Tage auf dem Laugavegur machbar ist. Sie war es jedoch, die beim Anblick des Hochlands aus dem Fenster des Highland-Busses unterhalb des Eyjafjallajökull den entscheidenden Satz sagte: „Scheiß drauf, lass uns loslaufen!“. Also starten wir in Þórsmörk die fünftägige Tour auf dem Laugavegur bis nach Landmannalaugar. Es war eine goldrichtige Entscheidung!

Musik: (C) Sigur Rós

Nach dieser wunderschönen, gleichermaßen beeindruckenden wie auch in Teilen herausfordernden und nicht ganz ungefährlichen Wanderung ging’s zurück nach Reykjavík, wo wir uns einen kleinen Jeep mieteten, um damit die Insel im Uhrzeigersinn zu umrunden und letztlich nach einem weiteren ungeplanten Abstecher ins Hochland und auf die Westmännerinseln wieder in der Hauptstadt anzukommen.

Das Fazit: Ísland ist wohl eines der schönsten Reiseziele, die man sich vorstellen kann. Das „Land aus Feuer und Eis“ ist in so vielen Hinsichten unglaublich beeindruckend, wild und abwechslungsreich. Dem immer mehr zunehmenden Massentourismus im Süden (nervig ohne Ende, deutlich wahrnehmbare Zunahme im Vergleich zu 2014, als ich das letzte mal dort war) kann man (noch) gut entfliehen, wenn man sich in abgelegenere Landesteile begibt. Dort findet man auch noch das, was man sich vorstellt: gigantische Geologie, (natürliche, unbetonierte) heiße Quellen, einsame Wasserfälle und Wanderwege. Tipp: Tagesrhythmus verschieben und tendenziell von Dummy-Touris überlaufene Sehenswürdigkeiten im Sommer nach Mitternacht besuchen – da ist es immernoch Tag, aber man ist fast allein.