Kiruna ist eine Stadt, die bis 2040 um 5 km verlagert werden wird, weil tief unter ihr viele Millionen Tonnen Seltene Erden gefunden wurden. Es gibt eine riesige Eisenerz-Mine, wenig bis keine Kultur, Bauschutt, alte Häuser, Baufirmen, ein dauerhaft geschlossenes Café, eine Kneipe, die nie offen zu sein scheint. Ein Universitätsgebäude, das aussieht, als wäre niemand da. Schöne traditionelle Häuser in der Altstadt. In der neuen Innenstadt gibt es unattraktive, schnell und scheinbarohne jeden stadtplanerischen Anspruch hingestellte Investorenarchitektur. Ein STF-Hostel, einen Campingplatz, ein Hotel, einen kleiner Flughafen. Ingenieure und Projektmanager aus aller Welt.
Auf die Frage (gestellt an eine Einheimische am Tresen eines Hotels), ob es in der Stadt eine Sehenswürdigkeit, ein empfehlenswertes Restaurant oder sonst irgendetwas für uns zu sehen gibt, ist die Antwort einfach: „Nope.“
Man fühlt sich ein bisschen erinnert an Filme von Lars von Trier. Und man sieht die Berge von weitem. Die Berge dort im Westen sind das, wo alle hin wollen und das, was die Stadt ein wenig lebendig erscheinen lässt, sind durchreisende Backpacker. So wie wir.