Zustände (monochrom)

Fotografieprojekt über Schwangerschaft, Körper und Intimität

In einer Welt, in der weibliche Körper ständig bewertet, idealisiert oder verborgen werden, zeigt diese Serie den gesamten Zeitraum einer Schwangerschaft – ein Zustand zwischen Unsichtbarkeit und Transformation. In den Fotografien offenbart sich Schwangerschaft nicht als idealisiertes Klischee, sondern als reale, körperlich erfahrbare, intime und gesellschaftlich geformte Transformation – roh, ruhig und radikal sichtbar. Der Körper auf diesen Bildern trägt – sichtbar und unsichtbar – Gewicht, Erwartung, Verantwortung, Geschichte, Zukunft. Er trägt nicht nur neues Leben, sondern auch Zeichen von Kraft, Verletzlichkeit, Kontrolle und Selbstermächtigung.

Ich war nicht nur Fotograf dieses Projekts, sondern auch werdender Vater des entstehenden Kindes. Diese doppelte Perspektive – dokumentarisch und persönlich – durchzieht die gesamte Arbeit.

Die Aufnahmen verweigern sich bewusst gängigen Inszenierungen von Mutterschaft. Kein Pathos, keine Verklärung. Stattdessen zeigen sie einen Körper, der sich beginnt zu verändern, und eine Person, die diesen Wandel sichtbar macht – aufrecht, ruhig, direkt. Durch die bewusste Entscheidung für analoge Schwarz-Weiß-Fotografie entsteht ein zeitloser Raum, in dem das vermeintlich Private öffentlich wird, stets mit dem Fokus auf Würde und Selbstbestimmung.

Die Serie lädt nicht zur Betrachtung von „Mutterschaft“ ein, sondern zur Auseinandersetzung mit dem schwangeren Körper als politischem, ästhetischem und emotionalem Ort. „Zustände“ steht für ein Innehalten. Für ein Anerkennen des Körpers als Ort von Wandel, Würde und Selbstbestimmung – jenseits gesellschaftlicher Erwartung oder Kontrolle.